Rathaus Spandau – Spitze beim Nichtraucherschutz

am 18. März 2004

Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz wurde heute im Spandauer Rathaus vom Forum Rauchfrei in Berlin die Urkunde für das nichtraucherfreundlichste Rathaus von Berlin überreicht. Vorausgegangen war eine Begehung von 22 Bezirksrathäusern durch Mitglieder des Forums Rauch-frei in Berlin im vergangenen Jahr. Anhand eines standardisierten Erhebungsbogens wurde der Nicht-raucherschutz aus Bürgersicht bewertet. Neben der Rauchfreiheit in verschiedenen Besucherbereichen wurden u. a. der Verkauf von Tabakwaren, Rauchverbotshinweise, Aufstellung von Aschenbecher und Tabakwerbung erfasst. Bewertungsbezugspunkt ist ein fiktives Rathaus, welches alle abgefragten Kriterien zu 100% erfüllt. Spandau kann den Spitzenplatz mit einem Erfüllungsgrad von 80% für sich verbuchen. Vorbildlich ist dieses Rathaus, weil die Flure, Eingangshalle und Treppenhaus als rauch-freie Zonen ausgezeichnet sind und dort auch keine Aschenbecher zum Rauchen einladen oder Tabak-geruch wahrgenommen werden konnte. Den zweiten Platz nimmt Hohenschönhausen (75%) ein ge-folgt von Friedrichshain (69%). Am unteren Ende mit deutlich unter 40% liegen Reinickendorf (36 %), Wedding 34 % und Köpenick (33 %). Im Rathaus von Köpenick wurde in Fluren, Wartebereichen und Treppenhaus Aschenbecher vorgefunden. Zigarettenrauch wurde in fast allen öffentlich zugänglichen Bereichen wahrgenommen. Dem entsprechend wurden nahezu überhaupt keine Kennzeichnun-gen eines Rauchverbotes vorgefunden. Während in keinem der besuchten Gebäude für Tabakerzeugnisse geworben wird, befindet sich in jeder zweiten Rathauskantine ein Zigarettenautomat und vor allem in den Eingangsbereichen und Treppenhäusern lag häufig Tabakrauch in der Luft. In 9 Häusern wurde man bereits von einem rauchenden Pförtner empfangen. Aschenbecher im Aufzug gab es nur in einem Rathaus. Johannes Spatz, einer der Sprecher des Forums, würdigt den bereits erreichten Standard beim Nichtraucherschutz im Spandauer Rathaus. Das Erreichte sollte zum Maßstab für andere Bezirke werden, andererseits aber auch Spandau zu noch weiteren Verbesserungen anspornen, z. B. Entfernung des noch vorhandenen Zigarettenautomaten in der Raucherkantine. Nicht nur für Rathausbesucher, sondern vor allem für die Beschäftigten am Arbeitsplatz hat der Nichtraucherschutz eine besondere Bedeutung. Gundula Conseur, ebenfalls Forumssprecherin, weist auf generelle Umsetzungsdefizite zum Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz im Zusammenhang mit der im Oktober 2002 novellierten Arbeitsstättenverordnung hin. Das Forum Rauchfrei in Berlin wird sich weiterhin für rauchfreie Atemluft einsetzen, und dies nicht nur in der Berliner Verwaltung. 

Presseerklärung

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