Dagmar Schipanskis Rücktritt ist eine Niederlage für die Tabakindustrie

am 28. Juli 2005

In einer Presseerklärung wird der Rücktritt der Präsidentin der Deutschen Krebshilfe Dagmar Schipanski von ihrem Amt von der Körber-Stiftung begrüßt.

Dagmar Schipanskis Rücktritt ist eine Niederlage für die Tabakindustrie

Das Forum Rauchfrei begrüßt den Rücktritt der Präsidentin der Deutschen Krebshilfe Dagmar Schipanski von ihrem Amt im Stiftungsrat der Körber-Stiftung. Wie Johannes Spatz, Sprecher des Forum Rauchfrei, aufgedeckt hatte, bestand ein unerträglicher Interessenkonflikt, weil die wichtigste Repräsentantin der Deutschen Krebshilfe bis zu ihrem heutigen Rücktritt dem weltweit größten Zigarettenmaschinenhersteller bei der Verteilung der Profite geholfen hatte (siehe Schreiben vom 07.07.05 und Presseerklärung vom 08.07.05.)

Es zeige sich erneut, wie dringend notwendig es sei, so Spatz, die Verflechtungen der Tabakindustrie mit gesellschaftlichen Kräften wie Stiftungen, Forschung, Politik und Regierung darzustellen und zu kritisieren.

Spatz fordert deshalb eine allgemeine Debatte über Verflechtungen von Repräsentanten führender gemeinnütziger Organisationen, Politik und Wissenschaft mit der Tabakindustrie. Auch zeigt die Beteiligung von Wissenschaftlern und Politikern bei von der Tabakindustrie gesponserten Preisen und Geschenken an soziale und kulturelle Projekte, wie weit die globalisierte Tabakindustrie in Deutschland bereits gesellschaftlich Wurzeln geschlagen hat. Spatz freut sich, dass durch den Rücktritt von Schipanski der Körber AG und damit auch der Tabakindustrie eine Niederlage beigefügt wurde. Er meint, dass der Nichtraucherschutz in der Bundesrepublik nur so schleppend vorankomme, weil die Tabakindustrie ein Beziehungsgeflecht zwischen ihr und der Politik, Forschung und anderen wichtigen Teilen der Gesellschaft aufbauen konnte.

Denn die Tabakindustrie beabsichtigt, durch eine abgestimmte Strategie ihr Image zu verbessern. Ziel der Strategie ist nach den Worten von British American Tobacco Germany, den „Kontrollverlust über die öffentliche Diskussion zum Thema Rauchen und Tabak“ einzudämmen. Neben so genannten Dialogveranstaltungen und festlichen Events der Tabakindustrie tritt insbesondere Philip Morris mit über 30 Sponsoring-Projekten unter Beteiligung von Polit-Prominenz wie Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (www.philipmorris.de/pages/press/ pr_20030624_DE.asp <http://www.philipmorris.de/pages/press/%20pr_20030624_DE.asp>) hervor. Auch Ulla Schmidt, Klaus Böger, Hans Zehetmair oder Ute Erdsiek sind bei Projektfinanzierungen von Philip Morris beteiligt.

Verhindert werden muss, dass die Rechnung der Tabakindustrie aufgeht und durch Wohltaten der wahre Charakter dieser Industrie verschleiert wird. Daher ruft Johannes Spatz, Sprecher des Forums Rauchfrei, dazu auf, den Kodex „Gegen Sponsoring durch Tabakindustrie“ zu unterstützen.

Namhafte Persönlichkeiten bzw. Organisationen hätten bereits den Kodex unterschrieben und damit erklärt, keinerlei Geld von der Tabakindustrie entgegenzunehmen (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, Bundesverband der Pneumologen, Krankenhaus Waldfriede Berlin, Thoraxklinik Uni. Heidelberg, Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. u. a.).

Weitere Informationen bei: Johannes Spatz  Tel.: 017624419964

 

 

 

 

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