Metro verweigert Kinderschutz/ Großhändler lässt Kinderzigaretten im Handel

am 2. Dezember 2008

 

Presseerklärung

Berlin, 02.12.08
Metro verweigert Kinderschutz Großhändler lässt Kinderzigaretten im Handel

Das Forum Rauchfrei hatte die Großhandelsfirma Metro am 24. November angeschrieben und die unverzügliche Entfernung von Kinderzigaretten aus dem Angebot gefordert. Gestern hat Metro mit folgender Ablehnung reagiert:

Auszug aus dem Schreiben von Metro:

„Grundsätzlich steht für uns der Kundenwunsch an erster Stelle. Als kundenorientiertes Handelsunternehmen wollen wir unsere Kunden auch nicht bevormunden. Der Kundenwunsch nach einzelnen Produkten steuert somit unser Angebot. Wir sind der festen Überzeugung, dass dieser Fokus auf den Kundenwunsch gepaart mit unseren zahlreichen Maßnahmen und Initiativen bei den Themen Qualität, Gesundheit, Verbraucherschutz und Jugendschutz der richtige Weg ist. Wir sind sicher, dass den Zielen des Verbraucher- und Jugendschutzes somit in viel besserer Weise gedient wird als durch das Auslisten von Produkten. Dies gilt auch im Fall der Kinderzigaretten. Wir hoffen auf Ihr Verständnis für diese Entscheidung.“

Die Reaktion von Metro zeige, so Johannes Spatz, Sprecher des Forum Rauchfrei, dass der schnöde Mammon vor dem Jugendschutz rangiere. Daher sei ein gesetzliches Verbot unumgänglich. Spatz: „Den Kundenwunsch von Kindern über den Jugendschutz zu stellen, ist fatal.“ Kinderzigaretten leiten Kinder zum Rauchen an. Die Schokoladen- und Kaugummizigaretten verdoppeln das Risiko, später zigarettenabhängig zu werden.

Auf Initiative des Forum Rauchfrei hin haben heute Woolworth und vorher schon Kaiser’s / Tengelmann und EDEKA erklärt, die Schokoladen- und Kaugummizigaretten aus dem Sortiment zu nehmen. Doch das Feld der Verkäufer dieser Ware ist über weitere Supermarktketten bis hin zu unzähligen Kiosken unüberschaubar. Daher tritt das Forum Rauchfrei für ein klares und eindeutiges gesetzliches Verbot der Kinderzigaretten ein, wie es bereits in 15 EU-Staaten praktiziert wird (Großbritannien, Irland, Rumänien, Schweden, Slowakei u. a.).

Johannes Spatz, Sprecher des Forum Rauchfrei, hat sich am 25. November an die Bundesdrogenbeauftragte, Sabine Bätzing, gewandt, weil sie kein Verbot plante und an die Einsicht der Händler appellierte.

Am gleichen Tag hat Spatz auch an den Abteilungsleiter des Bundesverbraucherschutzministeriums, Bernhard Kühnle, geschrieben. Denn im Juli 2003 hatte der damalige Staatssekretär des Bundesverbraucherschutzministeriums, Matthias Berninger, gesagt: „Wenn die Wirtschaft nicht vernünftig ist, werden wir die staatlichen Spielräume für ein Verbot ausloten.“ Auch fragte Spatz den Abteilungsleiter des Bundesverbraucherschutzministeriums, was er vorhabe, die folgende Verpflichtung des Gesetzes zu dem Tabakrahmenübereinkommen aus dem Jahr 2004 zu erfüllen: „Verbot der Herstellung und des Verkaufs von Süßigkeiten, Snacks, Spielzeug oder sonstigen Gegenständen in der Form von Tabakerzeugnissen, die Minderjährige ansprechen,… (Artikel 16 Absatz 1c).

Bisher erfolgten auf beide Briefe keinerlei Antworten.

Weitere Informationen bei: Johannes Spatz Tel.: (030) 747 559 25 oder 0176 2441 9964

 

braunerMetro verweigert Kinderschutz/ Großhändler lässt Kinderzigaretten im Handel