Kurt A. Körber wird fälschlicherweise als Wohltäter gefeiert

am 7. September 2009

Der Gründer der Körber-Stiftung wird in Hamburg geehrt. Dabei wird verschwiegen, mit was Körber sein Geld gemacht hat. Ebenso blenden immer wieder die Vertreter von Staat, Regierung und Politik, die sogenannte Ehrenämter der Körber-Stiftung übernommen haben, die Quelle des Reichtums dieser Stiftung aus.

Presseerklärung

Kein Anlass zum Feiern: heute 100. Geburtstag von Kurt A. Körber

Heute wird in Hamburg der 100. Geburtstag des verstorbenen Unternehmers Kurt A. Körber mit einem offiziellen Festakt gefeiert. Es sei gespenstisch, meint Johannes Spatz, Sprecher des Forum Rauchfrei, dass der weltweit größte Produzent von Maschinen zur Herstellung von Zigaretten geehrt wird. Niemand ergreift das Wort darüber, dass die Körber-Stiftung von dem Geld lebt, das großteils durch den Verkauf von Zigaretten verdient wird. Die Beteiligung an Krankheit und Tod der Raucher werde, so Spatz, bei der Geburtstagsfeier von Körber vollständig ausgeblendet.

Die Hamburger Ehrung von Körber passt dazu, dass seit Jahren höchste Vertreter von Staat, Regierung und Parlament Ehrenämter der Körber-Stiftung übernommen haben und so einer Organisation, die der Tabakindustrie sehr nahe steht, helfen, von dem tödlichen Charakter von Tabakprodukten abzulenken. So nehmen folgende Persönlichkeiten bei der Körber-Stiftung Ehrenämter ein:

Horst Köhler, Bundespräsident (Veranstalter des „Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten“ der Körber-Stiftung) Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages (Schirmherr des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung) Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung (Mitglied des Kuratoriums des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung) Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Mitglied im Stiftungsrat der Körber-Stiftung) Ulla Burchardt, MdB (Mitglied im Kuratorium des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung)

Das Forum Rauchfrei hat die Schirmherren und Kuratoriumsmitglieder der Körber-Stiftung aufgefordert, die Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation für den Umgang mit der Tabakindustrie einzuhalten. In der Leitlinie wird gefordert: „Die Vertragsparteien sollten Aktivitäten der Tabakindustrie, die als gesellschaftlich verantwortlich bezeichnet werden, weder gutheißen oder unterstützen, noch als Partner solcher Aktivitäten auftreten oder sich daran beteiligen.“  Nach der Leitlinie sind nicht nur die direkten Zigarettenproduzenten sondern auch der Tabakindustrie nahe stehende Organisationen betroffen. Die Leitlinien sind Ausführungen des Gesetzes des Tabakrahmenübereinkommens von 2004.

Die Körber-Stiftung nimmt eine zentrale Position bei der Verflechtung von Politik und Tabakindustrie ein. Sie ist alleinige Besitzerin der Maschinenbaufirma Hauni, die als weltweit führender Hersteller von Maschinen zur Produktion von Zigaretten Teil der Tabakwirtschaft ist. Entsprechend wird Hauni innerhalb des Körber-Konzerns als „Tabakbranche“ eingeordnet. Der Umsatz von Hauni macht etwa 40 Prozent des Umsatzes der Körber Firma aus, so dass ein Großteil der von den Politikern als Wohltaten verteilten Gelder aus dem Geschäft mit dem Tod stammen.

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