JTI erntet weiter Kritik wegen Prozessdrohung

am 3. Mai 2016

Gestern erreichte uns ein weiterer Beitrag zu dem von JTI angedrohten Gerichtsverfahren. Auch dieser spart nicht mit berechtigten Vorwürfen gegen die Politik, die es bisher versäumt hat, ein umfassendes Tabakwerbeverbot einzuführen:

Zigarettenverband schießt mit Kanonenkugeln auf Spatz“en“!

Die Angst der Zigarettenwerber zeigt sich deutlich. Denken sie doch vermutlich, dass sich durch die bebilderte Aktion der Plakatentfernung weiter Nachahmer finden oder Herr Spatz weitere solcher Aktionen durchführen würde. Dabei ist doch klar, daß das nur eine einmalige, symbolische Aktion gewesen ist, um zu demonstrieren, wie frustriert man gegen die willkürliche Mißachtung deutscher Politiker gegenüber internationaler Übereinkommen ist und ein Zeichen von unten setzen muß. Es ist doch beschämend, dass Deutschland mit Bulgarien die Umsetzung des Zigarettenwerbeverbotes torpedieren. Fließen hier evtl. Bestechungsgelder oder Gelder über dunkle Kanäle zu den Parteien? Anders wäre mir das nicht zu erklären. Und wenn man die „Kugel“ von 5.100,00 Euro in Betracht zieht, dann kann man vermuten, daß so ein Werbeplakat ca. 800 Neu-Kunden generieren könnte (bei einem Packungspreis von ca. 6,–Euro). Außerdem werden viele Raucher, wie in den Tatortserien, zum Griff zur Zigarette animiert, was den Konsum (Gewinn) auch in die Höhe treibt. Wäre es nicht sinnvoller für die Zigarettenindustrie, solche Aktionen gelassen hinzunehmen? Raucher werden doch auch immer als cool und lässig dargestellt! Wie viele aber nicht wissen, rauchen viele der Hersteller und Beschäftigten in den Führungspositionen gar nicht. Das ist wie bei den Drogendealern. Die konsumieren ja auch nicht selbst und wollen nur Kasse machen. Allen ist es gleichermaßen egal, wie die Konsumenten dahin sterben. Leider auch den verantwortlichen Politikern.

Hans-Joachim Möller

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