Weil die Bundesregierung das Verbot von Außenwerbung für Tabakprodukte auf 2020 verschleppen will, haben Aktivisten und Freunde des Forum Rauchfrei bei einer Protestaktion vor dem Brandenburger Tor Tabakwerbung demontiert.
Das Forum Rauchfrei kritisiert die Bundesregierung scharf, die ihrer Verpflichtung, ein umfassendes Tabakwerbeverbot einzuführen, nicht nachkommt. Nach dem Gesetz zu dem Tabakrahmenübereinkommen, das der Bundestag im Jahr 2004 beschlossen hat, müsste Tabakwerbung seit 2010 verboten sein.
„Das Forum Rauchfrei hält es für legitim, Tabakwerbung aus der Öffentlichkeit zu entfernen“, sagt Johannes Spatz, Sprecher des Forum Rauchfrei. „Die Regierung handelt verantwortungslos, sie macht sich zum Helfershelfer der Tabakindustrie.“
Unterstützung bei der Aktion erhielt das Forum Rauchfrei z.B. von Prof. Dr. Ulrike Maschewsky-Schneider, der ehemaligen Leiterin der Berlin School of Public Health an der Charité Berlin. Sie sagt zu der Aktion: „Gegen die todbringende Tabakwerbung ist ziviler Widerstand angesagt, da die Regierung seit Jahren ein Verbot verschleppt hat.“
Wolfgang Behrens, Vorsitzender des Nichtraucherbundes Berlin-Brandenburg, der ebenfalls anwesend war, erklärt: „Wir unterstützen die Aktion des Forum Rauchfrei, weil erwiesen ist, dass nachhaltige Tabakwerbeverbote, z.B. in Finnland, zu einem Rückgang des Tabakkonsums bis um 34% führen können.“
Anwesend bei der Mitmachaktion des Forum Rauchfrei waren auch Vertreter des Deutschen Zigarettenverbandes, die sich aber im Hintergrund hielten, um die Protestaktion zu beobachten und Fotos davon zu machen, wie drei Tabakwerbeplakate stückchenweise von einer Litfaßsäule heruntergerissen wurden.