Mit einem neuen Projekt namens „The Power of the Arts“ versucht der Zigarettenhersteller Philip Morris, sich in der Kulturszene beliebt zu machen. Für dieses Projekt gibt der Tabakriese jährlich 200.000 € aus. Das Kulturprojekt soll die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund oder von geflüchteten Menschen fördern. Wie so oft bedient sich die Tabakindustrie auch bei diesem Projekt namhafter Personen, weil sie als gesellschaftlich anerkannter Wohltäter erscheinen will.
Es ist zutiefst zu bedauern, dass angesehene Politiker oder Kulturschaffende sich immer wieder vor den Karren einer Industrie spannen lassen, an deren Produkten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr mehr als sechs Millionen Menschen sterben.
In der Jury des Projektes „The Power of the Arts“ sitzen Chris Dercon, neuer Intendant der Berliner Volksbühne, Ralf Fücks, Mitglied der Grünen und bis Juni 2017 Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, und Dr. Hans-Jörg Clement, Leiter der Kulturabteilung der Konrad-Adenauer-Stiftung.
„Chris Dercon schädigt das Ansehen der Berliner Volksbühne mit seiner Teilnahme in der Jury des Tabakkonzerns Philip Morris“, sagt Johannes Spatz, Sprecher des bundesweit tätigen Forum Rauchfrei. „Es ist eine Schande, dass der neue Chef einer weltweit bekannten Bühne den Pakt mit dem Teufel eingegangen ist.“
Die Teilnahme von Ralf Fücks wiederum schadet der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Obwohl das Forum Rauchfrei die Böll-Stiftung auf das Problem hinwies, hat sie sich bis heute nicht von dem Projekt distanziert.
Das Projekt „The Power of the Arts“ ist Teil der Strategie von Philip Morris, durch die Förderung kultureller bzw. sozialer Initiativen das Image des Tabakkonzernes aufzuwerten und von den verheerenden Folgen seiner Produkte abzulenken. Wir fordern die Mitglieder der Jury des Philip Morris-Projektes „The Power of the Arts“ hiermit auf, ihre Tätigkeit als Juroren unverzüglich niederzulegen und sich von dem Tabakkonzern Philip Morris zu distanzieren.