Klaus Staeck, Grafiker und Verleger, würdigte im Jahr 2007 als Schirmherr des Plakatwettbewerbs „Deutschland Tabakwunderland“ das Plakat der Preisträgerin Sandra Dick „Sponsored by Philip Morris“ und hob hervor, dass dieses Plakat sehr direkt die Verbindung zwischen Tabakindustrie und Politik zeige. Den Plakatwettbewerb, der von der Stiftung rauchfrei leben gefördert worden war, hatte das Forum Rauchfrei in Kooperation mit der Fakultät Gestaltung der Universität der Künste und den Gesundheitsstadträten bzw. Gesundheitsstadträtinnen der Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf durchgeführt. Ziel des Wettbewerbs vor zehn Jahren war es, die Einflussnahme der Tabakindustrie auf die Politik sichtbar zu machen.
Heute wendet sich Klaus Staeck nun selbst gegen Plakate, nämlich gegen Werbeplakate der Tabakindustrie. In seiner heutigen Kolumne in der Berliner Zeitung stellt er fest, dass sich Deutschland zwar vor nunmehr 15 Jahren verpflichtet hatte (WHO-Rahmenabkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC), die Tabakaußenwerbung zu verbieten, dass dies aber von der forcierten Lobbyarbeit der Zigarettenhersteller verhindert worden sei. Deutschland stehe europaweit inzwischen ziemlich allein mit seiner tabakfreundlichen Wirtschaftspolitik, während die Tabakindustrie zu neuen profitablen Marketing-Ufern mit elektronischen Tabakerhitzern aufbricht.