Seit 1. Juli 2018 dürfen in Norwegen Zigaretten und Zigarettentabak zum Selberdrehen nur noch in neutralen Verpackungen (plain packaging) verkauft werden. Logos oder andere Symbole der Tabakkonzerne, bestimmte Farben oder Design-Elemente sind nicht mehr erlaubt, schon gar nicht Werbebilder wie beispielsweise die Flaggen der Fußballweltmeisterschaftsfavoriten, die sich kürzlich in Deutschland als werbende Elemente auf den Zigarettenschachteln befanden. Stattdessen muss in Norwegen jede Packung einheitlich in einer bestimmten „trist dunkelbraunen“ Farbe bedruckt sein (Pantone 448 C). Diese Farbe wird auch für die Zigarettenpackungen in Australien verwendet und wird als „hässlichste Farbe der Welt“ bezeichnet. Bei Befragungen wurde diese Farbe mit Begriffen wie „Tod“, „Dreck“ und „Teer“ und von niemandem mit irgendeiner positiven Eigenschaft verbunden. Auf den Packungen darf außer den Warnbildern und Warntexten nur der Markenname in einer für alle gleichen Standardschrift stehen.
Diese wesentlichen Beschränkungen, denen die Tabakkonzerne in Norwegen unterworfen sind, werden süchtige Raucher nicht vom Zigarettenkauf abhalten können. Aber das ist auch nicht der Grund für die Beschränkungen. Vielmehr soll die Inattraktivität des Produkts dafür sorgen, dass dem Tabakmarkt keine Neukunden zugeführt werden. Wie sich bereits in Australien gezeigt hat, machen neutrale Verpackungen das Rauchen weniger attraktiv für junge Menschen. Es kann nachweisbar dazu beitragen, Kinder und Jugendliche vom Rauchen abzuhalten.