Es ist ein offener Kampf gegen ein umfassendes Tabakwerbeverbot ausgebrochen. Kaum haben sich Teile der Regierungskoalition für ein Tabakwerbeverbot auf den Straßen ausgesprochen, geht die Tabakindustrie in Stellung.
Das Handelsblatt berichtet am 08.05.2019:
Der Tabakkonzern Philip Morris stemmt sich gegen Pläne für ein umfassendes Tabakwerbeverbot. Jörg Waldeck, Geschäftsführer in Deutschland, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir sind gegen ein totales Tabak-Außenwerbeverbot.“ Es wäre dann sehr schwierig, neue Produkte einzuführen, sagte er. „Verbraucher könnten sich nicht mehr über bessere Alternativen informieren. Das behindert die Transformation zu einem weniger schädlichen Tabakkonsum.“
„Der Tabakkonzern lässt hier die Katze aus dem Sack. Er hat existentielle Ängste vor dem Niedergang des Zigarettenkonsums und will den Verlust durch neue Produkte kompensieren.“ So Johannes Spatz, Sprecher des bundesweit aktiven Forum Rauchfrei. Die neuen Nikotinzigaretten sind brandgefährlich, da von ihnen eine hohe Suchtgefahr ausgeht und mit der klassischen Zigarette vergleichbare Gesundheitsgefahren zu erwarten sind.
Der Konzern kämpft gegen ein umfassendes Tabakwerbeverbot, weil er dann nicht mehr für seine neuen Nikotinprodukte (E-Zigaretten und Tabakerhitzer) werben kann. Die Tabakindustrie propagiert sie als Absprungbrett für Raucher, obwohl sie als Drehtür für den Wiedereinstieg zur klassischen Zigarette gedacht sind.