Schule wirbt für Zigaretten

am 25. Oktober 2002

Das Oberstufenzentrum für Handel in der Wrangelstrasse wirbt auf dem schuleigenem Grundstück für Zigaretten. Auf der Grundstücksgrenze der Schule in der Skalitzer Straße hängt ein Großplakat für die Marke Camel aus.

Der Sprecher des Forums Rauchfrei in Berlin, Johannes Spatz, schlägt Alarm. „Was tut der Senat? Obwohl die Innenverwaltung bereits vor Jahren ein Werbeverbot für Tabak auf Schulgrundstücken erlassen hat, kontrolliert die zuständige Behörde die Einhaltung des Verbotes offensichtlich nicht. Zigarettenwerbung auf Schulgrundstücken bedeutet den Abschied von dem pädagogischen Auftrag der Schule. Wenn das Schule macht, werden alle Anstrengungen zunichte gemacht, Jugendliche vor den Gefahren des Rauchens zu warnen und vom Rauchen abzuhalten.“ Auch wundert sich Spatz über die Unverfrorenheit der Zigarettenindustrie.

Das Forum ruft den Senat auf, eine Erhebung über Zigarettenwerbung auf dem Gelände von Schulen vorzunehmen. Gerade weil der Tabakkonsum unter den Jugendlichen während der letzten Jahre massiv angestiegen ist, fordert das Forum Rauchfrei in Berlin darüber hinaus um Schulen eine Bannmeile von 250 Metern für Zigarettenwerbung.

In Großbritannien hat sich das Parlament in dieser Woche für ein Verbot der Tabakwerbung auf Straßen ausgesprochen. Das Forum hält diese Vorgehensweise der britischen Regierung für dringend nachahmenswert. Nach Auskunft der Weltbank gäbe es durch ein umfassendes Werbeverbot acht Prozent weniger Todesopfer durch Rauchen. Das würde in der Bundesrepublik Deutschland bedeuten, dass mehr als 8000 Menschenleben gerettet werden könnten.

Deshalb fordert das Forum den Senat auf, sich für ein Verbot von Tabakwerbung auch in Deutschland einzusetzen. Als Sofortmaßnahme sollte der Senat Bannmeilen gegen Tabakwerbung um alle Berliner Schulen einrichten.

Presseerklärung

Weitere Auskünfte: Forum Rachfrei in Berlin, Johannes Spatz, Tel.: 6321-4703

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