Katholische Kirche kassiert Gelder des Tabakkonzerns Philip Morris

am 11. Januar 2018

Das Forum Rauchfrei hat den Erzbischof von München-Freising, Kardinal Reinhard Marx, darum gebeten, Spenden des Tabakkonzerns Philip Morris an die Erzdiözese München-Freising in Zukunft abzulehnen. Von 2010 bis 2016 erhielt die Diözese mehr als 600.000 Euro von dem Zigarettenhersteller. Für 2017 hat Philip Morris noch keine Zahlen vorgelegt.

Hintergrund der Bitte waren Meldungen, dass Papst Franziskus beschlossen hat, den Verkauf von Zigaretten im Vatikan zu unterbinden. Er tue dies aus Sorge um die verheerenden Folgen des Rauchens für die Gesundheit der Menschen und berief sich ausdrücklich auf die Weltgesundheitsorganisation.

„Wir halten es für völlig unangebracht, dass eine Einrichtung wie die katholische Kirche Gelder von der Tabakindustrie kassiert“, sagt Johannes Spatz, Sprecher des bundesweit tätigen Forum Rauchfrei. Die Kirche helfe damit der Industrie, ihr Gewissen rein zu waschen und als verantwortungsvoller Partner der Gesellschaft zu erscheinen. Mit der Annahme des Geldes erteile die Kirche dem Tabakproduzenten praktisch Absolution.

Auf das Geld angewiesen ist die Erzdiözese München-Freising wohl nicht. Ihr Vermögen beläuft sich nach Medienberichten aus dem Jahr 2016 auf rund 5,5 Milliarden Euro. „Aber auch wenn die Diözese bettelarm wäre, wäre es eine Schande, das Geld anzunehmen, das aus dem Verkauf von süchtig machenden und todbringenden Produkten stammt“, sagt Spatz.

Presseerklärung

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