Philipp Morris will Krise nutzen

am 12. April 2020

Das Forum Rauchfrei protestiert gegen die unanständigen Versuche des Tabakkonzerns Philipp Morris, aus der Notlage vieler Künstler in der Corona Pandemie Profit zu ziehen. Der Tabakkonzern hat große Zeitungsanzeigen geschaltet (Süddeutsche Zeitung, Osterausgabe 11./12./13. April 2020, Seite 19) und veranstaltet einen Wettbewerb, zu dem sich Künstler ab sofort anmelden sollen. Heuchlerisch gibt der Konzern vor, „an die Kraft der Künste: gerade in dieser vom Corona-Virus geprägten Zeit“ zu glauben, während gleichzeitig immer klarer wird, dass die Gefahren des Rauchens im Schatten von Corona noch ernster zu nehmen sind. Da das Rauchen das Immunsystem schwächt sind Raucher anfälliger für eine Infektion mit COVID-19 und es gibt Erkenntnisse, dass Raucher, die an COVID-19 erkranken, häufiger unter schweren Krankheitsverläufen leiden. Johannes Spatz: „Es darf nicht sein, dass hier ein Tabakkonzern Geld vor Gesundheit stellt. Ich bitte daher alle Künstler, Musiker, Theaterleute, Tänzer und alle, die jetzt über eine Teilnahme nachdenken, den Wettbewerb zu boykottieren. Verhindern Sie, dass sich der Konzern statt seiner gierigen Fratze das Bild eines gesellschaftlichen Wohltäters geben kann.“ Bereits seit vielen Jahren setzt sich das Forum Rauchfrei dafür ein, dass Sponsoring durch Tabakkonzerne insgesamt beendet wird. Gemäß dem WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC) soll den Tabakkonzernen jede Art des Sponsorings, insbesondere auch „jede Art von Unterstützung von Veranstaltungen, Tätigkeiten oder Personen“ verboten werden. Auch hier hinkt aber die deutsche Tabakkontrollpolitik weit hinterher. Das Verbot ist dringend erforderlich, weil die Konzerne mit ihren unverfrorenen Sponsoring-Kampagnen ihr gesellschaftliches Image aufpolieren und davon ablenken wollen, dass ihre Produkte jährlich in Deutschland die unfassbare Zahl von 121.000 Menschen töten. Das Ergebnis, die Verharmlosung des Tabaks, darf nicht länger hingenommen werden.

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