Es stinkt zum Himmel

am 29. Mai 2008

Mit kooperierenden Partnern wird anlässlich des Weltnichtrauchertages vor dem Gebäude des Zigarettenverbandes demonstriert .

Die Tabakindustrie richtet ihre Werbung an Kinder und Jugendliche und verführt sie damit zum Rauchen. Dies geschieht trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, weil die Tabakindustrie weiß, dass sie ihre Kunden jung rekrutieren muss. Erwachsene werden nicht mehr zu Rauchern/-innen, wenn sie nicht bereits als Kinder mit dem Rauchen begonnen haben. Die immer noch allgegenwärtige Tabakwerbung auf den Straßen lässt Rauchen für Kinder als selbstverständlich und harmlos erscheinen. Ohne den Einfluss der Tabaklobby hätte Deutschland ein umfassendes Tabakwerbeverbot, wie dies in anderen Ländern bereits gang und gäbe ist und seit langem vom Forum Rauchfrei gefordert wird. Kinder sollen nicht mehr auf den Straßen durch Großplakate zum Rauchen angehalten werden. An den Fassaden von Kiosken bzw. Tabakverkaufsstellen muss die Zigarettenmarkenwerbung eingestellt werden, weil sie auch an jugendliche Passanten ständig Signale mit der Aufforderung zum Rauchen abgibt. Weiterhin tritt das Forum Rauchfrei für ein Verbot der Tabakwerbung im Kino ein. Die Einschränkung, erst ab 18 Uhr die Tabakwerbung im Kino zuzulassen, ist weltfremd. Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr und sogar Kinder besuchen zu dieser Zeit Vorstellungen.
Es ist eine Verführung von Kindern, wenn Packungen mit 17 Zigarillos für 99 Cent im Supermarkt angeboten werden. Ebenso billig ist der Feinschnitt zum Selbstdrehen. Daher fordert das Forum Rauchfrei, dass Zigarillos und andere Arten von Tabak in gleicher Höhe versteuert werden wie Zigaretten.
Kindern werden Zigaretten wie Eis am Stiel verkauft, weil Kioskbesitzer sich nicht an die gesetzlichen Verkaufsverbote halten. Die Tabakindustrie übernimmt keinerlei Verantwortung für den Verkauf ihrer Produkte. Auch am Zigarettenautomaten ist der Zigarettenkauf für Kinder immer noch ein „Kinderspiel“. Das Forum Rauchfrei fordert, dass Tabakprodukte nur in lizenzierten Fachgeschäften verkauft werden und der unerlaubte Verkauf von Zigaretten als Straftat behandelt wird.
Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) steht so wie sein Vorgänger, der Verband der Cigarettenindustrie, weiterhin für Tarnen, Täuschen und skrupellose Profitgier. Nach wie vor werden die Gesundheitsgefahren des Passivrauchens heruntergespielt. Sie seien „nicht deutlich belegt“, so der Reemtsma-Manager Kuipers noch am 13.3.2008 in der Märkischen Oderzeitung. Die grüne Geschäftsführerin des DZV, Marianne Tritz, streut Zweifel über das tödliche Ausmaß des Rauchens, wenn sie in einem Interview sagt: „Über die Genauigkeit der Zahlen lässt sich vortrefflich streiten“ (Süddeutsche Zeitung vom 14.3.2008). Frau Tritz gibt nur vor, statt für „Blaue Stunden“ für sachliche Auseinandersetzung zu stehen: „Die Kraft der Argumente, das politische Gespräch, muss reichen.“ Dagegen stellt Johannes Spatz, Sprecher des Forum Rauchfrei fest: „Der deutsche Zigarettenverband tritt als Wolf im Schafspelz auf“
Das Forum Rauchfrei protestiert gegen die Machenschaften der Tabakindustrie, die ein bundesweites umfassendes Nichtraucherschutzgesetz verhindert und in den Ländern durch ihren Einfluss aus Nichtraucherschutzgesetzen „zahnlose Tiger“ gemacht hat. Eine der Folgen dieser halbherzigen Gesetzgebung ist, dass Kippen auf Spielplätzen Kinder vergiften. Daher hat das Forum eine Buddelkiste mit 10.000 auf Kinderspielplätzen eingesammelten Kippen vor der Lobbyzentrale des DZV unter den Linden 42 aufgestellt. Das Forum gibt diese Kippen an den Produzenten zurück. Auf dem Bürgersteig vor dem deutschen Zigarettenverband erinnert ein Sarg an die jährlichen 140.000 Todesopfer in der Bundesrepublik.
Johannes Spatz fordert zum Weltnichtrauchertag 2008 eine parlamentarische Offensive im Bundestag für den Jugendschutz. Das bedeute Tabakwerbeverbot, Vereinheitlichung der Besteuerung von Tabakprodukten, Abbau aller Zigarettenautomaten und effektive Verhinderung des Verkaufs von Zigaretten an Kinder und Jugendliche.

Anlage zur Presseerklärung

Weitere Informationen bei: Johannes Spatz  0176 2441 9964

Presseerklärung

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