Deutschland – Tabakwunderland

am 24. Februar 2007

Auf einer Pressekonferenz werden  Plakatwettbewerbspreise verliehen,

Presseerklärung

Gewinner des Plakatwettbewerbs „Deutschland Tabakwunderland“

Artikel in der Berliner Morgenpost zum Plakatwettbewerb und zu dem neuen Nichtraucherschutzgesetz 24.02.2007

 

Deutschland Tabakwunderland

 

Redebeitrag von Katharina Ehrlicher auf der Pressekonferenz

Die Idee zur Darstellung von Antitabakwerbung kam bereits vor Jahren und ist begründet in der Verführung Jugendlicher durch raffinierte Tabakwerbung, die den Jugendlichen einredet, wie cool, lässig, unabhängig und beneidenswert sie als Raucher seien. In Wirklichkeit werden sie aber häufig lebenslang abhängig, müssen viel Geld für ihre Sucht ausgeben und erreichen oft das Rentenalter nicht. Es erscheint unverständlich, dass solche Werbung nicht verboten wird. Es drängt sich der Verdacht auf, das sozialverträgliche frühe Ableben zu fördern.

Wir – das Forum Rauchfrei – wollen mit dem Plakatwettbewerb „Deutschland Tabakwunderland“ das dichte Beziehungsgeflecht zwischen Tabakindustrie, Politik und Wirtschaft sowie die Problematik des Passivrauchens offen legen. Damit wollen wir verhindern helfen, dass staatliche und privatwirtschaftliche Einrichtungen weiterhin Spenden von der Tabakindustrie annehmen und sich dadurch beeinflussen lassen. Ferner soll die Notwendigkeit für umfassende gesetzliche Rauchverbote unterstrichen werden.

Die Tabakindustrie macht sich einflussreiche Freunde durch Veranstaltungen wie parlamentarische Abende, Frühlingsfeste, Spreegespräche und gesellige Events. Sie stärkt ihren Einfluss durch Parteispenden und Finanzierungen zum Beispiel von Sommerfesten einer Landesregierung und von Parteizeitungen. Nach Aussagen von British American Tobacco werden Spenden nur vergeben, wenn sie politische Themen, die für den Konzern relevant sind, beeinflussen können.

Die Zigarettenindustrie unterstützt Projekte von Gruppen wie Obdachloseninitiativen, Kindern und Frauen. Sie versucht durch Unterstützung von sozial Schwachen – ihren Hauptopfern – sich den Ruf eines Wohltäters zu verschaffen. Beispielhaft sei dafür die Berliner Senatsverwaltung genannt, die aus der Hand der Zigarettenindustrie Preise für ein Frauenprojekt entgegengenommen hat. Auf diese Weise soll eine todbringende Industrie gesellschaftsfähig gemacht werden.

Es gibt Gutachter, die das Passivrauchen als irrelevant hinstellen, wie zum Beispiel Prof. Magnussen. Dieser Lungenexperte hatte Anfang der 90er Jahre asthmatische Kinder Passivrauch ausgesetzt und anschließend berichtet, dass durch diese Berauchung die Gesundheit nicht beeinflusst wurde. Das „wissenschaftliche Experiment“ wurde vom Verband der Cigarettenindustrie mit 350.000 DM honoriert.

Auch heute noch wird das ganze Ausmaß der Folgen des Passivrauchens zum Beispiel von Prof. Kekulé – wie im Tagesspiegel vor kurzem berichtet, heruntergespielt.

Bisher konnte die Tabakindustrie mittels Werbung und Sponsoring ein öffentliches Klima der Anerkennung für Raucher und der Diskriminierung für Nichtraucher schaffen, das Wirkung zeigt. Nichtraucher gelten bis heute als ungesellige Spielverderber und asketische Sonderlinge.

Alle diese Missstände, die wir hier beschrieben haben, versuchen die Studenten in ihren Plakaten sichtbar und bewusst zu machen.

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