Wasserpfeife und Gesundheit

am 1. Juli 2005

Ein Kurzreport und weitere Hinweise zu Erkenntnissen des im Trend liegenden „Dampfrituals“

 

Wasserpfeife und Gesundheit
Zusammenstellung: Dr. Jörn Reimann, Forum Rauchfrei, Juni 2005
Aktualisiert: 01.12.2007

 

Der Ursprung der Wasserpfeife, u. a. auch als Nargileh, Sisha, sowie Houka bezeichnet, wird in Indien, in anderen Quellen auch in Afrika gesehen. Das Rauchen einer Wasserpfeife, als Ritual von Beschaulichkeit und in erweiterter Runde auch als Zeichen der Gastfreundschaft und Geselligkeit, war bis vor kurzem weitgehend auf den orientalischen Raum beschränkt.

Seit ca. zwei Jahren entwickelt sich das Wasserpfeiferauchen jedoch auch in unseren Breiten bei Jugendlichen zu einem ständig wachsenden Kult. Läden mit entsprechenden Pfeifen- und Tabakangeboten, Sisha-Bars und Cafes in deutschen Großstädten aber auch eine Vielzahl von Internetforen zum Thema Wasserpfeife und Gesundheitsrisiken zeugen davon.

Aus Diskussionsrunden zwischen potentiellen Neueinsteigern und bereits passionierten Wasserpfeifenrauchern lassen sich zwei Ergebnisse ableiten. Die vielen Fragen zum Gesundheitsrisiko des Wasserpfeifenrauchs, insbesondere im Vergleich zur Zigarette, lassen Unkenntnis bzw. ein großes Informationsbedürfnis erkennen. Zum anderen wird vielfach die Auffassung (Annahme) vertreten, das Wasser in der Pfeife wirke als Filter, mit der Konsequenz, das „Dampfritual“ sei nicht oder zumindest weniger gesundheitsschädlich als Zigarettenrauchen. Hierzu werden vereinzelt auch pseudowissenschaftliche Untersuchungen angeführt, wie auf der Internetseite www.blubberhaus.de, einem Internetportal und Onlineshop, worauf man auch an erster Stelle bei einer google-Abfrage unter „wasserpfeife gesundheit“ verwiesen wird.

Wissenschaftlich qualifizierte Untersuchungen zum Wasserpfeiferauchen sind noch nicht sehr zahlreich, da die Thematik erst seit kurzem Gegenstand der Tabakforschung ist. Aber auch die wenigen vorliegenden seriösen Hinweise machen eines deutlich:

Wasserpfeiferauchen erscheint keinesfalls gesundheitlich unbedenklicher als anderes Tabakrauchen. Die Nikotinaufnahme ist stärker als beim Zigarettenkonsum. Damit besteht ein höheres Suchtpotential. Ferner deutet vieles auf eine höhere Kohlenmonoxid- und Teeraufnahme hin.

Die nachfolgenden Links, die bei vorliegenden neuen Erkenntnissen aktualisiert bzw. ergänzt werden, sollen einen Überblick über den gegenwärtigen Wissensstand vermitteln.

links zur Thematik:

Vorsicht Wasserpfeife
Ergebnisse einer Studie des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, 2. überarbeitete Auflage, Juli 2007


Wasserpfeifen, die unterschätzte Gefahr
Pressespiegel zu einer Berliner Bezirksveranstaltung am 09. Mai 2007


Die Wasserpfeife
Bertram, Barbara; dkfz., Heidelberg, Juni 2005

Ein kurzgefasster Überblick über die Historie der Wasserpfeife und zu Inhaltsstoffen sowie Gesundheitsgefährdungen des Wasserpfeifenrauchs.


Wasserpfeifen: Nicht harmlos
Stiftung Warentest online, 23.06.2005

Zusammenfassung der nachfolgenden gesundheitlichen Bewertung Nr. 018/2005 des BfR vom 15. April 2005


Gesundheits- und Suchtgefahren durch Wasserpfeifen
Gesundheitliche Bewertung Nr. 018/2005 des BfR vom 15. April 2005

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR) gibt in einer Studie den gegenwärtig umfassendsten deutschsprachigen Überblick zur Bewertung von Gesundheitsgefahren durch den Rauch der Wasserpfeife bei Verwendung von Tabak sowie zu den Suchtgefahren durch diese Art des Nikotinkonsums.


Erste Raucherstudie in einem arabischen Land
Wissenschaftler der Universität Münster standen Pate
Pressemitteilung vom 08. Oktober 2004

Es wird über Erkenntnisse aus einer syrischen Studie berichtet, die Zigaretten- und Wasserpfeifenrauchen zum Inhalt hat.

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