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DARUM SIND WIR GEGEN TABAKWERBUNG

Kinder können Tabakwerbung nicht entgehen

Kinder und Jugendliche können Tabakwerbung nicht entgehen. Tabakwerbung wird oft an öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Schulwegen platziert und sie ist extra auf junge Menschen zugeschnitten.

Tabakwerbung spricht gezielt Kinder und Jugendliche an

Dass Tabakwerbung besonders auf Kinder und Jugendliche zielt, wird von der Tabakindustrie zwar immer wieder bestritten, aber von vielen Experten bestätigt. Die gezielte Ansprache von jungen Menschen wird auch von der Bevölkerung wahrgenommen. Eine repräsentative Befragung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ergab, dass nur 16 Prozent der Befragten der Meinung waren, Tabakwerbung richte sich an Erwachsene, wie dies von den Tabakkonzernen behauptet wird. 36 Prozent der Befragten waren der Meinung, sie richte sich an Jugendliche und 41 Prozent, sie richte sich an junge Erwachsene.

Tabakwerbung verführt zum Rauchen

Tabakwerbung will neue Kundinnen und Kunden gewinnen, denn bestehende Raucherinnen und Raucher wechseln kaum ihre Marke. Aus diesem Grund sind junge Menschen die wichtigste Zielgruppe der Tabakwerbung. Wenn es gelingt, Kinder süchtig zu machen, hat man sie für Jahrzehnte als Kunden.

Rauchen wird durch Werbung in Zusammenhang mit von Jugendlichen bevorzugten Erlebniswerten gesetzt. Gruppenzugehörigkeit, soziale Akzeptanz Spaß und Risiko, Unabhängigkeit, Rebellion und Freiheit sind die Stichworte.

Tabakwerbung verharmlost die Gefährlichkeit des Tabaks

Obwohl Kinder und Jugendliche schon wissen, dass Tabak schädlich ist, wird das Rauchen durch die Tabakwerbeplakate mit den attraktiven Erlebniswelten verharmlost und es wird durch die Tabakwerbung ein positives gesellschaftliches Klima für das Rauchen erzeugt. Die Kinder und Jugendlichen nehmen durch diese Werbung Schaden.

Tabakwerbung erhöht die Nachfrage

Tabakwerbung verführt nicht nur zum Rauchen, sondern soll auch Raucher davon abhalten, mit dem Rauchen aufzuhören.

Tabakwerbung erschwert das Aufhören

Durch ein Verbot der Tabakwerbung wird das Ausstiegsverhalten beeinflusst – das Aufhören wird erleichtert. Wenn es keine Tabakwerbung gibt, werden auch die verbleibenden Raucher weniger rauchen.

Raucherkarrieren beginnen früh

Untersuchungen zeigen, dass ein großer Teil der Rauchenden als Minderjährige mit dem Tabakkonsum beginnen. Jugendliche, die häufig Tabakwerbung sehen, werden  eher zu Rauchern. Der Zusammenhang zwischen dem Kontakt Jugendlicher mit Tabakwerbung und der Wahrscheinlichkeit, zu rauchen, ist nachgewiesen.

Tabakwerbung ist zu lasch reglementiert

Tabakwerbung, „die Jugendliche zum Rauchen veranlasst“, ist verboten. Was genau darunter zu verstehen ist, ist nicht im Gesetz geregelt. Anstelle eines Gesetzes gibt es „Selbstbeschränkungen der Tabakindustrie“, das ist so, als wenn der Fuchs im Hühnerstall die Aufsicht haben soll.

Rechtsprechung zur Tabakwerbung fehlt fast völlig – im Gegensatz zu anderen Rechtsgebieten, z. B. Lebensmittelwerbung –, weil die Behörden nur selten gegen unzulässige Werbung vorgehen. Dadurch kommen auch nur ganz selten Verfahren vor die Gerichte, so dass trotz des gesetzlichen Verbots von Werbung, „die Jugendliche zum Rauchen veranlasst“, Kinder und Jugendliche vor Tabakwerbung nicht geschützt sind.

Tabakwerbung wird nicht wirksam kontrolliert

Obwohl Tabakwerbung in Deutschland gesetzlich geregelt ist, gibt es nur vereinzelte Verfahren gegen die Tabakindustrie wegen unzulässiger Tabakwerbung. Behörden gehen aus unterschiedlichen Gründen nicht oder nur sehr verhalten dagegen vor. Oft erklären sie sich für unzuständig. Es wird behauptet, für die Zuständigkeit sei der Sitz des werbenden Tabakkonzerns entscheidend, nicht der Ort, an dem das Werbeplakat gezeigt wird. Verständlicherweise geht aber gerade die örtlich zuständige Behörde besonders unwillig gegen das in der Gemeinde ansässige Unternehmen vor, das als Gewerbesteuerzahler ein entgegenkommendes Verhalten der Behörden erwartet.

Tabakprodukte sind zwar erlaubte Produkte, die Werbung dafür darf verboten werden

Teilweise wird behauptet, dass es schädlicher sei, durch ein Tabakwerbeverbot die Kommunikation für ein legales Produkt vollständig auszuschalten, als für Tabakprodukte zu werben. Für Tabakwerbung soll sprechen, dass Tabakprodukte legale Produkte sind, die erlaubt verkauft werden dürfen. Deshalb soll auch die Werbung erlaubt sein. Diese Meinung verkennt jedoch, dass Tabakprodukte extrem gefährliche Produkte sind. Sie könnten aufgrund ihrer Gefährlichkeit nicht mehr zum Verkauf zugelassen werden, wenn es nach den heutigen Maßstäben ginge. Wenn ihre Zulassung nach heutigen Maßstäben erfolgen müsste, hätten sie keine Chance auf Zulassung und wären keinesfalls legal.

Tabakwerbung muss wegen FCTC verboten werden

Das Rahmenabkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (Framework Convention on Tobacco Control, FCTC) ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der unter der Leitung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vereinbart wurde. Heutige und zukünftige Generationen sollen vor den verheerenden gesundheitlichen, gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen des Tabaks geschützt werden. Deutschland unterzeichnete das Abkommen am 24. Oktober 2003 und ratifizierte am 16. Dezember 2004, so dass der Vertrag neunzig Tage später, also am 16. März 2005 für Deutschland rechtlich bindend wurde. Artikel 13 des Übereinkommens verpflichtet die Vertragsparteien, Tabakwerbung innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren nach Inkrafttreten zu verbieten. Tabakwerbung müsste bereits seit 2010 verboten sein. Umso wichtiger ist die sofortige Umsetzung.

Tabakwerbung führt besonders bei Kindern und Jugendlichen zu Schäden

Der Körper von Jugendlichen ist anfälliger für die Schäden des Rauchens als der von Erwachsenen, weil Jugendliche sich noch im Wachstum befinden. Das Rauchen hat negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Lungen, der Knochen und des Kreislaufs. Wenn Kinder und Jugendliche rauchen, leiden sie häufig unter erhöhtem Puls, geringerem Durchhaltevermögen beim Sport und an niedriger Lungenkapazität, was Kurzatmigkeit zur Folge hat.

Tabakwerbung benachteiligt Kinder aus schwierigen Lebenslagen

Tabakwerbung benachteiligt Kinder, die in Innenstadtvierteln mit viel Tabakwerbung wohnen, mehr als Kinder, die in Außenbezirken mit weniger Plakataußenwerbung groß werden. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Jugendliche, die häufig mit Tabakwerbung in Kontakt kommen, eher zu Rauchern werden.

Jugendliche aus Familien mit niedrigem Sozialstatus rauchen häufiger als die Gleichaltrigen aus Familien mit hohem Sozialstatus.

Die Bevölkerung ist für mehr Schutz

Deutschland ist das einzige Land in der Europäischen Union, in dem großflächige Außenwerbung auf Plakaten immer noch erlaubt ist. Bis vor kurzem war auch in Bulgarien noch Tabakwerbung auf großen Plakaten erlaubt. Doch damit ist nun Schluss, Zigaretten dürfen dort nicht mehr beworben werden. Jetzt ist Deutschland das letzte Land in Europa, das Werbung in dieser Form zulässt.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durchführen lassen, die ergab, dass 62 Prozent der Befragten für Einschränkungen der Tabakwerbung sind, davon wollen 85 Prozent ein Verbot der Plakatwerbung.

Kinder müssen vor Werbung geschützt werden

Wenn Menschen schon sehr früh mit dem Rauchen beginnen, haben sie ein stark erhöhtes Risiko im Laufe ihres Lebens an tabakassoziierten Krankheiten zu erkranken.

Einerseits sind Kinder und Jugendliche besonders anfällig für Schädigungen durch die giftigen Wirkungen des Tabakrauchs, andererseits fällt es Menschen, die sehr früh mit dem Rauchen beginnen, besonders schwer, wieder aufzuhören. Raucherinnen und Raucher, die schon früh mit dem Rauchen begonnen haben, sind häufiger stark tabakabhängig. Wenn es gelingt, Kinder süchtig zu machen, hat man sie für Jahrzehnte als Kunden.

80 Prozent der Raucher geben an, bereits in der Jugend mit dem Rauchen angefangen zu haben. Wer bis zum Alter von 21 Jahren nicht raucht, fängt meist auch später nicht mehr mit dem Rauchen an.

Die Kosten für die Allgemeinheit sind enorm

Tabakwerbung erhöht die Zahl der gerauchten Zigaretten. Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko und verursacht immense gesundheitliche Folgekosten. Bei vielen langjährigen Rauchern entwickelt sich die Krankheit COPD, eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit, die trotz ihrer zunehmenden Häufigkeit fast unbekannt ist. Dabei handelt es sich um eine zu schweren Einschränkungen führende, lebensbedrohliche und fortschreitende Lungenerkrankung, die mit einer Beeinträchtigung der normalen Atmung einhergeht. Rauchen verursacht verschiedene Krebsarten, wobei die Lunge in besonderem Maße in Mitleidenschaft gezogen wird. Hinzu kommen Gefäßerkrankungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle. In Deutschland sterben jährlich 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das Rauchen verursacht pro Jahr Folgekosten in Höhe von insgesamt rund 79 Milliarden €.

Kinder und Jugendliche müssen in ihrer gesunden Entwicklung bestmöglich unterstützt und gefördert  werden. Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, müssen die volle Unterstützung erhalten. Tabakplakatwerbung sofort stoppen!

 

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