Während die Auseinandersetzung zwischen Philip Morris und dem Rest der Tabakindustrie im letzten Jahr hohe Wellen schlug und zur Auflösung des Verbandes der Cigarettenindustrie führte, gibt es jetzt wieder Annäherungen (siehe Artikel der Tabakzeitung 22/08).
Damals fiel Philip Morris mit der Forderung nach Gleichbesteuerung aller Tabakprodukte auf. Feinschnitt, Pfeifentabak und Zigarillos sollten in gleicher Höhe besteuert werden wie die Zigaretten. Wegen der unterschiedlichen Besteuerung kann man noch heute 17 Zigarillos für einen EURO und 17 Zigaretten für vier EURO kaufen. Nun macht Philip Morris den Rückzieher und meint, Gleichbesteuerung bedeutet nicht gleiche Besteuerung der Zigarillos, sondern nur zwei Drittel des Steuersatzes der Fabrikzigaretten.
In dem gleichen Artikel der Tabakzeitung vom 30. Mai 2008 bezeichnet Philip Morris eine Intensivierung der Schmuggelbekämpfung für unverzichtbar. Philip Morris spricht von einer Vereinbarung mit der EU, die Schmuggelbekämpfung über einen Zeitraum von 12 Jahren mit einem Betrag von 1,25 Mrd. Dollar zu unterstützen. Kein einziges Wort wird darüber verloren, dass Philip Morris von Vertretern der EU in New York wegen des Verdachts des Schmuggels angeklagt worden war und Philip Morris sich verpflichtet hatte, 1,25 Mrd. Dollar als Vergleich zur Beendigung des Prozesses zu zahlen.
Johannes Spatz